Es ist offensichtlich. In Gebieten mit viel Windkraftanlagen (Dänemark und Deutschland) kippt die anfängliche Begeisterung. Vermehrt formieren sich Bürgerbewegungen gegen geplante Anlagen.Das Problem ist der sogenannte Infraschall.
Er liegt an der Grenze des unteren, Ultraschall an der Grenze des oberen Hörbereichs. Töne sind Schalldruckwellen. Sie wirken auf den Körper, ob wir sie als Schall wahrnehmen oder nicht. Dies trifft vor allem auf den Infraschall zu. Er ist langwellig und liegt bei ca. 20 Herz. Hier versagen die herkömmlichen Lärmmessungen. Was beim Strassenverkehr funktioniert, taugt beim Infraschall nicht mehr. Gemessen werden üblicherweise Dezibel (A), dB(A). Das (A) steht für das dem menschlichen Ohr nachgebildete Empfinden; d.h. Tiefe töne werden von den Messgeräten ignoriert.
Nun werden zumutbare Distanzen meist aufgrund von dB(A) Werten bestimmt. Das ist fairerweise für den Infraschall nicht zulässig. Er überwindet viel grössere Distanzen als z.B. Strassenverkehrslärm. Es sind deshalb möglichst grosse und nicht möglichst kleine Distanzen anzustreben. Bezogen auf den Infraschall ist die 10-fache Höhe eines Windrades, wie sie es Bayern vorschreibt, nicht von der Hand zu weisen.
Die «Vereinigung zur Förderung der Windenergie Schweiz» glaubt 300 Meter zu Einzelgebäuden und 500 Meter zur Wohnzone genügen. Solche Masse durchsetzen zu wol-len, würde sich als Eigengoal für die Windkraft erweisen. Die Beschwerden sind diffus. Beklagt werden Schlafstörung, Herzklopfen, Schwindel. Das Problem kann nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden. In Deutschland macht der Begriff der «Windparkflüchtlinge» die Runde. Offen ist auch, ob das Wild solche Gebiete grossräumig meidet – es wäre nicht verwunderlich. Landwirte beklagen gesundheitliche Probleme bei ihren Haustieren. Die Antwort darauf würde einen objektiven Befund über die Wirkung des Infraschalls liefern.
Verein Lebensqualität Wellenberg